Christian Heymann, Berlin

Oase am Stadtrand

Als Christian Heymann vor 3 Jahren seinen eigenen Betrieb in Gatow am Westrand von Berlin gründete, startete er mit nicht viel mehr als Saatgut für 2.000 Euro. Von Freunden und Landwirten aus der Umgebung erhielt der 35-Jährige viel Unterstützung, um das zu schaffen, das mittlerweile ihn und drei festangestellte Mitarbeiter ernährt: Den Landwirtschafts- und Gemüsebaubetrieb SpeiseGut. 9 ha hat er mittlerweile gepachtet in einem Landschaftsschutzgebiet am Havelufer. Auf denen bauen Heymann und sein Team Obst und Gemüse an, alles nach den Richtlinien des Naturland-Verbands. Neben einer eigenen Direktvermarktung beliefert er kleinere Hotels und Restaurants in der Nähe. Zudem hat er seit diesem Jahr einen Liefervertrag mit der regionalen Handelskette BioCompany geschlossen. Vor allem aber betreibt er seinen Betrieb als Solidarische Landwirtschaft: Verbraucher können sich als Teilnehmer registrieren und erhalten ein Jahr lang Obst und Gemüse der Saison von Heymanns Flächen. Der Monatsbeitrag liegt derzeit bei 62,50 Euro. Zudem bindet Heymann seine Teilnehmer aktiv ein: Mindestens drei Mal im Jahr kommen sie auf seinen Acker und helfen, je nach Fähigkeiten und Kenntnisstand, bei Aussaat, Pflege oder Ernte von Kohl, Radieschen, Äpfeln, Zuckermais, Zucchini und was sonst noch auf den Flächen kultiviert wird. 115 feste Teilnehmer hat er im Moment, und wichtiger als deren Mithilfe ist ihm, dass sie aktiv an der Produktion teilnehmen und ein Verständnis für ihre Lebensmittel entwickeln. Einige der Erzeugnisse landen auf dem Teller in dem von ihm gepachteten Restaurant Havelgut, wenige Kilometer entfernt. Dort können die Gäste auch die hauseigene Ölmühle bestaunen und die damit erzeugten verschiedenen Öle probieren. Von null auf hundert – das geht nur mit viel Erfahrung. Heymann hat seit seiner Ausbildung auf verschiedenen Bio-Betrieben in ganz Deutschland gearbeitet und dort verschiedene Modelle der Bewirtschaftung und der Vermarktung kennen gelernt. Mit seinem kleinen Start-up-Unternehmen SpeiseGut trifft er den Nerv der Verbraucher, die sich nachvollziehbare, regional erzeugte Lebensmittel wünschen und den Bezug zur Landwirtschaft suchen. Nach einer sehr erfolgreichen Startphase geht es nun für ihn daran, seine solidarische Landwirtschaft langfristig zu etablieren und seine Standbeine eng aufeinander abzustimmen.

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