Jens Engelken, 34, fackelt nicht lange. Hat er Schwachstellen erkannt, werden sie umgehend behoben. Dabei lässt er sich auch nicht von Behörden abwimmeln. Schon während des Studiums war dem gelernten Landwirt klar, dass der elterliche Betrieb mit Bullenmast und Milchvieh zwar gute Gewinne erwirtschaftet, aber kaum ausreichend neues Eigenkapital bilden kann. Schon gar nicht reichten die Gewinne dauerhaft aus, um zwei Familien zu ernähren. Mit dem Einstieg als Betriebsleiter 2006 wurde der Legehennenstall mit 36.000 Hühnern für die Freilandhaltung fertig. Nach drei Jahren Lohnhaltung schwenkte er um und agiert seitdem erfolgreich als freier Eiererzeuger. Weil damals die bäuerliche Freilandhaltung wenig Unterstützung bei Politik und Geflügellobby fand, gründete er mit Gleichgesinnten eine Interessensvertretung alternativer Legehennenhalter. Wenige Jahre später setzte er voll auf Energie und installierte vier 30 kW-Solaranlagen. Die Rindergülle der rund 170 Braunvieh-Bullen veredelt er seit 2011 in einer 190 kW-Biogasanlage. Für die nächsten Jahre hat er sich bereits etliche weitere Projekte vorgenommen. Bei allem betrieblichen Engagement plant er Auszeiten für seine Familie sowie für Fort- und Weiterbildung ein und engagiert sich auch politisch.